Die Tagung „Neue Kulturgeographie“ findet vom 30. September bis zum 2. Oktober 2025 an der Univeristät Augsburg statt.

Die vereinfachte Programmübersicht (Stand 12.08.2025):

Neue Kulturgeographie zum Thema „Spekulative Geographien“

In den Geistes- und Sozialwissenschaften ist in den vergangenen Jahren ein bemerkenswertes Wiederaufleben spekulativen Denkens zu beobachten. Ob als speculative realism (Bryant et al. 2011), speculative pragmatism (Stengers 2011), speculative empiricism (Debaise 2017) oder speculative research (Wilkie et al. 2017) – gemeinsam ist diesen Strömungen das Bestreben, über etablierte Denkformen hinauszugehen und Möglichkeitsräume für alternative Zukünfte zu eröffnen. Im Zentrum steht dabei eine Abkehr von teleologischen und anthropozentrischen Erklärungsmustern hin zu Kontingenz, Emergenz, Symmetrie und epistemischer Pluralität (Williams & Keating 2022).

Die NKG-Jahrestagung 2025 an der Universität Augsburg nimmt diesen spekulativen Impuls zum Ausgangspunkt, um gemeinsam zu diskutieren, welche theoretischen und methodologischen Potenziale sich hieraus für die Geographie ergeben. Angesichts globaler Herausforderungen – vom sogenannten „Neuen Klimaregime“ (Latour 2018) über technologische Transformationen durch KI bis hin zum Erstarken autoritärer Regime – fragen wir: Inwiefern kann spekulatives Denken dazu beitragen, diese Entwicklungen besser zu verstehen und kritisch zu begleiten? Welche neuen Forschungsansätze und Denkfiguren eröffnet es für eine Geographie der Gegenwart?

Die vereinfachte Programmübersicht (Stand 12.08.2025):

Die Keynote von Timothy Morton: „Building a heaven in hell’s despair“

Timothy Morton (Rita Shea Guffey Professor of English, Rice University, Houston)

Wann: 30.09.2025 16:45-19:00 Uhr
Sprache: Englisch

Abstract

Once human beings realize they live inside a hyperobject, their political choices are limited. They can continue to tolerate the status quo, or they can build a shelter within the hyperobject for as many lifeforms as possible. What is required is a phenomenological geography that can imagine this shelter at any scale with any “content” and any format. I introduce the concept of phenomenological geography, and explore what such a geography could do to generate and map the future.

Timothy Morton ist ein einflussreicher zeitgenössischer Denker und derzeit Rita Shea Guffey Professor of English an der Rice University in Houston, Texas. Bekannt wurde Morton vor allem durch seine Arbeiten im Bereich des „object-oriented ontology“ (OOO) sowie durch seine prägenden Beiträge zur ökologischen Theorie.