Der Lehrstuhl für Urbane Klimaresilienz, am Zentrum für Klimaresilienz angegliedert, organisiert die diesjährige Konferenz Neue Kulturgeographie zum Thema „Spekulative Geographien des Neuen Klimaregimes“ vom 30.09. bis zum 02.10.2025 an der Universität Augsburg.
Über den Lehrstuhl für urbane Klimaresilienz

Am Lehrstuhl für Urbane Klimaresilienz gehen wir der Frage nach, wie urbanisierte Gesellschaften klimaresilient werden können. Dabei sehen wir den Klimawandel als Symptom einer vielgestaltigen planetaren Krise, die im öffentlichen Diskurs nicht selten mit dem Begriff des Anthropozäns zum Ausdruck gebracht wird.
Urbane Klimaresilienz bezeichnet aus unserer Sicht einen gesamtgesellschaftlichen Suchprozess mit Fokus auf menschliche Siedlungsstrukturen, die dem Ziel folgt soziale Verwundbarkeit zu verringern, gesellschaftliche Anpassungsfähigkeiten zu erhöhen sowie die Potenziale für eine sozial-ökologische Transformation zu entfalten.
Ausgehend von unserer Haltung als kritische Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftler sehen wir unsere Hauptaufgabe darin, diese Aushandlungsprozesse zu erforschen und mitzugestalten, damit diese möglichst effektiv und demokratisch verlaufen und einen Beitrag zu mehr sozial-ökologischer Gerechtigkeit leisten.
Das Organisationsteam hinter der diesjährigen Konferenz zur neuen Kulturgeographie besteht aus Prof. Dr. Markus Keck, Dr. Sebastian Purwins, Merle Müller-Hansen, Rouven Kaiser, Vincent Göhlich und Markus Huber.
Für Rückfragen kannst Du uns unter folgender E-Mail Adresse erreichen:
nkg@geo.uni-augsburg.de
Über Augsburg

Herzlich willkommen in Augsburg, der größten Stadt in Bayerisch-Schwaben – geprägt vom produktivem „Schaffa“ und dem gelegentlich pointierten „Granteln“. Augsburg ist bekannt für seinen traditionsreichen Datschi – einen flachen Zwetschgenkuchen auf Hefeteig –, für die liebevoll-satirische Augsburger Puppenkiste und als die Stadt mit den meisten Feiertagen in Deutschland – dank des einzigartigen Friedensfests am 8. August.
Augsburg zählt zu den ältesten Städten Deutschlands. Gegründet als römisches Militärlager (Augusta Vindelicum), entwickelte sie sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem zentralen Knotenpunkt europäischer Geschichte. In der Frühen Neuzeit war Augsburg nicht nur Freie Reichsstadt, sondern ökonomischer Schaltplatz des Alten Kontinents – ein Ort, an dem Reformation, Renaissance und Kapitalismus aufeinandertrafen.
Insbesondere das Handelshaus Fugger verkörpert dies exemplarisch: Mit einem weitverzweigten Netzwerk aus Montanwirtschaft, Kreditsystemen und Beteiligungen an transatlantischen Handelsgesellschaften war die Familie Fugger Mitbegründerin des Frühkapitalismus. Das Augsburger Haus Welser war zur gleichen Zeit eng in koloniale Unternehmungen verwickelt – etwa durch das kurzzeitige Lehen „Klein-Venedig“ im heutigen Venezuela. Augsburg war damit nicht nur Zuschauer, sondern Profiteur der imperialen Expansion Europas – mit allen Widersprüchen, die diese Epoche prägen: zwischen künstlerischer Blüte und kolonialer Gewalt, zwischen sozialer Fürsorge und systemischer Ausbeutung.
Mehr Informationen und ein Postkolonialer Rundgang sind hier zu finden:
https://www.postkoloniale-friedensstadt.de/koloniale-spuren-in-augsburg
Die Stadt reflektiert dieses Erbe in vielfacher Form: in der Fuggerei, der ältesten Sozialsiedlung der Welt, ebenso wie in barocken Patrizierpalais, protestantischen Kaufmannshäusern oder den eindrucksvollen Renaissancebrunnen auf der Maximilianstraße.
Gleichzeitig ist Augsburg durchzogen von einer fast unsichtbaren Infrastruktur, die seit Jahrhunderten das Leben in der Stadt formt: Wasser. Über 500 Brücken, kilometerlange Kanäle und ein hochentwickeltes historisches Wassermanagement prägen die Stadt bis heute – und gehören seit 2019 zum UNESCO-Welterbe.
Nachhaltigkeit:
Nachhaltigkeit auf der NKG in Augsburg
Nachhaltigkeit ist ein zentraler Anspruch dieser Tagung – inhaltlich wie organisatorisch. Das Augsburger Organisationsteam verfolgt dabei konkrete Maßnahmen, um ökologische, soziale und institutionelle Verantwortung ernst zu nehmen:
Ökologische Nachhaltigkeit
- Verzicht auf zu viele gedruckte Tagungsmaterialien, stattdessen digitale Bereitstellung aller relevanten Informationen.
- Tägliche Versorgung mit regionaler, saisonaler und pflanzenbasierter Verpflegung.
- Müllvermeidung durch Mehrweg- und Pfandsysteme, konsequente Mülltrennung.
- Förderung klimafreundlicher Anreise durch gute Anbindung an den ÖPNV und ausreichende Fahrradstellplätze.
Soziale Nachhaltigkeit
- Barrierefreie Veranstaltungsräume sowie hybride Teilnahmemöglichkeiten.
- Keine unbezahlten Helferstrukturen; faire Arbeitsbedingungen für alle Beteiligten.
- Aktive Einbindung des wissenschaftlichen Nachwuchses durch Sonderformate und ermäßigte Teilnahmegebühren.
- Berücksichtigung von Diversität bei der Auswahl von Vortragenden, Themen und Formaten.
Strukturelle Nachhaltigkeit
- Effiziente Raum- und Zeitplanung („Tagung der kurzen Wege“) und kooperative Organisation mit lokalen Partnern.
- Einbettung in bestehende universitäre und außeruniversitäre Netzwerke, um längerfristige Wirkung und Austausch sicherzustellen.
Beitrag der Teilnehmenden zur Nachhaltigkeit
- Umweltfreundliche Anreise mit Bahn, Bus oder Fahrrad wird empfohlen
- Eigene Mehrwegbecher, Trinkflaschen oder Notizbücher helfen, Abfall zu vermeiden. Gern eigene Becher mitbringen, wenn möglich und gewollt.
- Rücksichtnahme bei Mülltrennung und bewusster Umgang mit Ressourcen auch im Tagungsalltag.
- Offenheit für Austausch über individuelle Praktiken und Haltungen zur Nachhaltigkeit.

Über die Illustration
Wir haben eine Illustration von Danaé Brissonnet ausgewählt, um das diesjährige Thema der NKG zu repräsentieren: „Spekulative Geographien des neuen Klimaregimes“. Für uns symbolisiert die blaue Figur den Planeten selbst, während die vielen Gesichter die verschiedenen Perspektiven des kritischen Denkens und das transformative Potenzial der kreativen Wissenschaft darstellen.
Danaé Brissonnet ist eine internationale Künstlerin mit Wurzeln sowohl in Quebec, Kanada, als auch auf dem Archipel von Guadeloupe. Sie ist bekannt für ihre lebendigen Wandgemälde, Illustrationen, Masken und Puppen und lässt sich bei ihrer Arbeit von der Folklore inspirieren. Ihre farbenfrohen, fantastischen Kreationen laden den Betrachter in fantasievolle Welten ein und betonen die Kraft von Symbolik, Mythologie und Metaphern. Danaés Kunst stellt eine starke Verbindung zwischen ihr selbst, ihrer Arbeit und den Gemeinschaften her, mit denen sie zu tun hat. Ein Schlüsselelement ihrer Praxis ist das Eintauchen in lokale Kulturen, um die Geschichten der Menschen, ihres Landes und ihres Erbes zu erzählen.