NKGX – Call for Papers

Call for Papers und Tagungsankündigung

 

Neue Kulturgeographie X –

Das „Feld“ und dessen Neue Kulturgeographie

02./03.02.2013, Leipzig

Das Leibniz-Institut für Länderkunde zu Leipzig und das Institut für Geographie der Universität Leipzig veranstalten in Kooperation mit dem Leipziger Centre for Area Studies am 02. und 03.02.2013 die zehnte Tagung „Neue Kulturgeographie“. Mit dem Titel „Das ‚Feld‘ und dessen Neue Kulturgeographie“ möchten wir in der Jubiläumsveranstaltung den Blick auf Praktiken der Wissensgenerierung richten und damit zu einer Diskussion der theoretisch-methodologischen und methodischen Grundlagen und Prämissen, Möglichkeiten und Grenzen einladen. Im Zentrum der Tagung soll die (empirische) Konstituierung des Feldes sowie die kritische Reflexion von Feldforschung stehen; wie immer können jedoch auch Papers präsentiert werden, die nicht direkt mit dem Tagungsthema in Verbindung stehen.

Für die Wahl dieses Themas hat zweierlei den Ausschlag gegeben: Einerseits sind vor dem Hintergrund der zunehmenden Rezeption praxeologischer Ansätze in den letzten Jahren vermehrt methodologische und feldforschungsbezogene Fragen in den Fokus der Aufmerksamkeit geraten. Das  Anwachsen triangulierender Herangehensweisen, die statistische Analysen, Interviews, ethnographische Methoden oder Untersuchungen von textbasierten und visuellen Quellen kombinieren, mag als Indiz gewertet werden. Andererseits lässt sich jedoch beobachten, dass über das Feld als Produkt spezifischer Formen von Wissensgenerierung im Rahmen der Kulturgeographie noch wenig systematisch nachgedacht wird: Feld entsteht im Vollzug von Forschungspraktiken, die epistemische Objekte generieren. Diesen Prozess gilt es zu reflektieren.

Wir freuen uns deshalb zum einen auf Vorträge, die neuere Ansätze zur Theorie des Feldes vorstellen und im Hinblick auf bisher gängige Praktiken kulturgeographischer Feldforschung kritisch bewerten. Zum anderen sind Präsentationen willkommen, die am Beispiel eigener Arbeiten demonstrieren, wie im Forschungsvollzug Feld hergestellt wird und welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Wir möchten dazu ermuntern, Feld nicht nur im Sinne klassischer Geographie zu interpretieren: man muss nicht notwendigerweise „draußen“ gewesen sein, um Felderfahrung zu gewinnen.

Wir freuen uns sowohl auf theoretisch-konzeptionelle als auch empirisch fundierte Einreichungen, die eigene Arbeiten vor dem Hintergrund des Tagungsthemas und folgender Perspektiven reflektieren:

  1. Der practice turn im Kontext geographischer Wissensproduktion: Welche neueren Ansätze z.B. hinsichtlich der Theoretisierung des Feldes gibt es? Wie werden welche Äußerungen (z.B. textlicher, sprachlicher, visueller Art) zu Daten der Forschung? Welche methodischen Veränderungen hinsichtlich Erhebung aber auch Analyse ergeben sich? Welche Widersprüche und Brüche ergeben sich bei der praktischen Umsetzung? Wie verhalten sich Praxistheorie und repräsentationelle Analysen zueinander?
  2. Feldzugänge und Methoden: Wie erfolgt der Zugang zu Daten praktisch-organisatorisch? Welche ethischen und moralischen Fragen sind u.U. von Belang? Welche Zugänge sind – auch im Zeitalter des Internets – für welche Konstellationen möglich oder nicht möglich?
  3. Der Methodenmix als Quadratur des Kreises: Wie verhalten sich Komplementarität und Beliebigkeit zueinander? Worin liegen die Grenzen und Möglichkeiten der Kombinierbarkeit?
  4. Das Verhältnis von Forschungs- und beforschter Praxis: Wie sind die Subjekt-Objekt-Beziehungen in verschiedenen methodischen Ansätzen zu fassen? Welche Rolle spielt die aktuelle Wissenstransfer-Debatte dabei? Sollte sich eine Neu-Kulturgeographische Forschung als intervenierend oder distanziert-deskriptiv verstehen, bzw. als solche wahrgenommen werden?
  5. Grenzen des Erforschbaren: Wo sind die Ränder des Feldes? Wie können Grenzen um Praktiken gezogen werden? Was ist und was ist nicht erforschbar? Welche Chancen und Probleme sind in der (historisch-)praxeologischen Forschung von Bedeutung? Wie kann sich vom Repräsentiertem gelöst werden, ohne die Vermittelbarkeit der Ergebnisse zu opfern?
  6. Die Bedeutung des Feldes: Wie werden Themen und Aufmerksamkeiten verhandelt? Wie wird Gesellschaftsrelevanz als Machtfrage produziert? In welchem Verhältnis stehen shitstorms, blinde Flecken, moral panics und Hypes zum doing science der Neuen Kulturgeographie?

Abstracts von max. einer Seite erbitten wir bis zum 31.10.2012 an

nkg10@ifl-leipzig.de

Das Tagungsprogramm wird Mitte November 2012 veröffentlicht. Für ausgewählte Abstracts wird ein erweitertes Exposé bis zum 31.12.2012 gesondert erbeten.

 

Organisatorisches:

Die Tagung Neue Kulturgeographie X beginnt am 2.2.2013 gegen 12 Uhr, und endet am 3.2.2013 gegen 15.30 Uhr; sie findet im Hörsaalgebäude der Universität Leipzig in der Leipziger Innenstadt in unmittelbarer Nähe zum Augustplatz (und ca. 6 Gehminuten zum Hauptbahnhof) statt. Es bestehen vielfältige Einkaufs- und Gastronomieeinrichtungen sowie eine hervorragende ÖPNV-Anbindung zu allen Stadtteilen Leipzigs.

Tagungsbeitrag: Die Anmeldung zur Tagung ist ab dem 01.11.2012 auf www.ifl-leipzig.de freigeschaltet. Bei einer Anmeldung bis zum 31.12.2012 beträgt der Tagungsbeitrag 55 €, eine Ermäßigung für Teilnehmer ohne sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf 30 € ist vorgesehen. Nach dem 31.12.2012 beträgt der Tagungsbeitrag 75 €, der ermäßigte Satz 50 €. Darin sind Tagungsmaterialien, Gebäck, Obst und Getränke sowie das Mittagessen am Sonntag enthalten. Vor-Ort-Anmeldungen sind möglich.

Abendbuffet am 02.02.2013: Für ein Abendbuffet im Leipziger Ratskeller zum Preis von 22,50 € ist eine separate Notiz im Rahmen des Anmeldeformulars bis zum 31.12.2012 notwendig.

Weiteres: Alle Bereiche der Tagungsräumlichkeiten sind barrierefrei zugänglich, im Falle von Mobilitätseinschränkungen, welche z.B. die Nutzung von Rollstühlen erfordern, bitten wir im Rahmen der Anmeldung vorab um einen gesonderten Hinweis. Darüber hinaus sind Wickelmöglichkeiten vorhanden. Falls Sie sich für eine stunden- oder tageweise Betreuung von Kindern im Tagungszeitraum interessieren, die im gleichen Gebäude in dafür ausgelegten Räumlichkeiten durch ausgebildete Erzieherinnen stattfinden würde, bitten wir ebenfalls im Rahmen der Anmeldung um einen entsprechenden – verbindlichen – Hinweis; eine Anmeldung von Betreuungsbedarf nur bis zum 31.12.2012 möglich. Für die Betreuung von Kindern wird ein Unkostenbeitrag von 5 € pro halben Tag erbeten.

Alle Gebühren sind jeweils innerhalb von 14 Tagen nach Anmeldung zu überweisen.

Für weitere Fragen und Anregungen im Vorfeld der Tagung stehen wir gerne zur Verfügung:

Dipl.-Geogr. Frank Meyer (f_meyer@ifl-leipzig.de)

Prof. Dr. Ute Wardenga (u_wardenga@ifl-leipzig.de)

Dr. Judith Miggelbrink (j_miggelbrink@ifl-leipzig.de)

Leibniz-Institut für Länderkunde zu Leipzig

Schongauer Str. 9

04328 Leipzig

Prof. Dr. Vera Denzer (denzer@rz.uni-leipzig.de)

Universität Leipzig; Institut für Geographie

Johannisallee 19a

04103 Leipzig


Ältere Beiträge